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31.08.2000

Zuerst die Botschaft von Benin aufgesucht. Dort sollte das Visa 48 Stunden benötigen. Auf meinen Wunsch hin konnte ich warten und nachdem ich mit dem Fahrer des Botschafters gesprochen hatte, der eine Freundin in Marl hat, besorgte er mir das Visum innerhalb von 3 Stunden. Mittags bin ich dann in Richtung Casablanca losgefahren. Schöne Fahrt auf einer kleinen Strasse am Atlantik. Das Wetter ist kühl und bewölkt. In Tilal vor den Städten übernachtet. Vor dem Motel wurde ich in deutsch angesprochen. Es war die Tante von Iris und Heinz Döpper aus Seppenrade. Abends haben wir dann noch mit Seppenrade telefoniert. Am Campingplatz gibt es einen Computer. Deshalb kann ich auch wieder mailen. Hier tanzt der Bär. Eine Popgruppe gibt ein Konzert. Die Disco auf dem Dach geht nach kurzer Unterbrechung durch einen Regenschauer weiter, nachdem der Regen weggefegt und die Stühle abgetrocknet wurden. An den Verkaufsständen werde ich zu Tee eingeladen. Für meine Einkäufe (Möhren und Tomaten) möchten sie kein Geld. Für die Übernachtung steht mir ein ganzes Reihenhaus zur Verfügung.

01.09.2000

Wieder strahlend blauer Himmel. Gegenwind. In Casablanca 1. Pause. Während ich auf die Karte schaue, wird mir von einem Mofafahrer meine Deutschlandflagge gestohlen. Er lacht, weil ich so wütend werde. Abends das beste Hotel in Azemmons aufgesucht: Zimmer ohne Waschgelegenheit, das Fahrrad sollte 3 Treppen hoch auf den Balkon. Ich bleibe also lieber draussen unter freiem Himmel. Gegen 22.00 Uhr kommt ein junges Ehepaar und lud mich zu sich ins Haus ein, da ich nicht draussen bleiben könne. Sie erklären mir, dass gegen 3.00 Uhr die Kühe kommen würden. Die halbe Nacht unterhalten und Tee getrunken. Sie haben Hasch geraucht. Scheint hier gang und gäbe zu sein. Sie erzählen mir, dass das Visum für Deutschland umgerechnet ca. DM 1.000,-- kostet.
Morgens von Hunden, Katzen, Enten und Hühnern geweckt. Jetzt erst bemerkt, dass auch das elektrische Rücklicht am Anhänger gestohlen wurde. Das dämpft meine Euphorie. Schade!

02.09.2000

Gegen 6.00 Uhr aufgestanden. Kurz verabschiedet. Herrlichen Strandweg gefahren. Gut zu Mittag gegessen. So schmutzig bin ich noch nie in ein Restaurant gegangen. :( Die Gegend ist herrlich. Die Häuser werden feudaler und die Menschen unfreundlicher. Es gibt noch welche, die winken, aber ein Kaufmann hat mich nicht in seinen Laden gelassen, da er dachte, dass ich ein Franzose sei. Die Kinder am Strassenrand wollen meine Taschen, mein Hemd usw. Abends in einem guten Lokal Fisch gegessen. Einfaches Hotel mit Dusche über dem Stehklosett gefunden. Aber so konnte ich mich und meine Sachen wenigstens waschen. Früh schlafen gegangen.

03.09.2000

Luftlinie 2550 km von Seppenrade
Luftlinie 3820 km von Yaounde
In einem Strassencafe gefrühstückt. Dann eine bergige Strecke am Atlantik entlang gefahren. Kinder wollen mir Muscheln verkaufen. Meine Augen sind immer am Fahrrad, ob sie etwas stehlen. Sie möchten in jede Tasche sehen. Abends im Hotel Safir in Safi übernachtet.

04.09.2000

Erst gegen 10.00 Uhr losgefahren. Es scheint warm zu werden. Es ist so hügelig, dass ich immer wieder schieben muss. Dann kommt Rückenwind auf. Der hilft. :) Steile Bergabfahrten mit über 70 km/h. Ein Bremsen ist dann nicht mehr möglich, da der Anhänger sich hochschaukelt. Herrliches Wetter - schöne Aussichten. Nur die Menschen ..... Es grüssen nur noch 50%. In einem Laden bin ich gar nicht begrüsst worden, aus dem anderen bin ich wegen Sturheit wieder herausgegangen. Am Atlantik an einem Surfertreffpunkt übernachtet. Es war sehr interessant. Es gab Spagetti zu essen. Draussen wäre ich versandet. Die Gegend wird trockener. Es gibt mehr Dromedare.

05.09.2000

Gegen 7.00 Uhr losgefahren. Viel geschoben. Seit gestern Nachmittag bin ich in den Wäldern. Die Bäume bleiben verkrüppelt. In Essaonira lachte mich das Werbeschild eines Hotels so an, dass ich mich spontan entschloss, mir einen Tag Pause zu gönnen. Nach einem ausgiebigen Bad liess ich mir die Haare waschen und schneiden. Ausserdem lasse ich mir eine neue Deutschlandflagge schneidern. Diese habe ich ganz fest gebunden. Das Fahrrad einschliesslich der Taschen gesäubert. Abends um 18.00 Uhr ist es kalt. Pullover angezogen.

06.09.2000

Die Fahrt geht ziemlich schwer. Viel geschoben. Hinterher wusste ich warum, denn es ging lange bergab. Trotz des Bremsens über 60 km/h. Hinter Tamanor bei einem Bauern übernachtet. Ich hatte ihn angesprochen, da seitlich der Strasse nur bergige, steinige und offene Fläche war. Vorher in einem Restaurant gegessen. Bei der Abfahrt merkte ich die Hitze. Es war wie ein Fön Stufe I. Der gewohnte kühlende Wind fehlte. Vermutlich, weil ich ca. 10 km im Landesinneren war. Zwischendurch mit Deutschen gesprochen. Die Jungen am Strassenrand sind teilweise sehr aufdringlich. Da kann man besser mit den Mädchen reden - Zeichensprache, ein bißchen französisch. Bonbons für die Kinder gekauft. Sie verkaufen Öl und so was ähnliches wie Oliven. Abends kommt warmer Wind auf. Die Strassen sind super. Trotz Berge und Hitze bin ich sehr glücklich. Meine Gedanken sind nur schön. Ab und zu fluche ich über die steilen Strecken und über rasende und stinkende Autos. Es ist dunkel.

07.09.2000

Nach einigen Hügeln gab es eine lange und schnelle Abfahrt zum Atlantik. Dann herrliche Strassen entlang der Küste. Auf einer Bank geruht. Nachts zuvor hatte ich bis ca. 2 oder 3 Uhr wachgelegen, weil es so heiss war. Früh aufgestanden, gefrühstückt und weiter. Es ist sehr heiss. Am Meer ist es wieder kühler. Abends Pullover angezogen. Vom Meer aus wehen die Nebelschwaden ins Inland, so dass man meinen könnte, es regnet. Bin stolz in Agadir angekommen zu sein. Ein Taxifahrer sollte mich zu einem Restaurant bringen - war jedoch eine bessere Pommesbude. Der Tee-marokain ist super aber viel zu süß. Deshalb fehlen bestimmt den Leuten hier die Zähne. Freue mich, dass ich es bis hierher geschafft habe. Bin aber auch nach 100 km ganz schön geschafft. Der Sattel ärgert mich, weil er abfärbt, außerdem könnte er etwas breiter sein.

08.09.2000

Gegen 9.00 Uhr losgekommen. Etwas hügelig - 2 mal geschoben. In Tiznit luden mich 2 Jungen zu sich nach Hause ein. Eigentlich hatte ich mich auf ein Hotel gefreut. Ich war total ausser Atem. Habe mir gestern eine Erkältung geholt. Morgens war es so kalt, dass ich ein Hemd anzog und Mittags wurde es wieder warm. Die Familie war sehr nett. Sie gaben mir sofort zu essen und zu trinken. Ein Nachbar konnte etwas deutsch ansonsten Zeichensprache und französisch. Es gefällt mir gut. Draussen geschlafen - habe eigentlich ein Hotel mit Panoramablick im Naturreservat gesucht. Kommt vermutlich noch.

09.09.2000

Nach dem Frühstück begleiteten mich die Jungen aus der Stadt. Meine Nase sitzt zu, so dass es gut war, draussen zu schlafen. Es ist nebelig, irgendwie kalt und ich behielt mein Hemd an. Das war schon von der Luft nass. Einen ganzen Gebirgszug überquert. Ich merke, dass ich krank bin. In Ifni ein annehmbares Hotel gefunden und gleich für 2 Tage gebucht. Abends Montezumas Rache, Schnupfen und starker Husten.
Ein Junge half mir für eine Zigarette das Fahrrad einen Berg heraufzuschieben. Zwischen einer Dromedarherde gefahren. Vor den Autos haben die Tiere keine Angst aber vor meinem Fahrrad! Die Strasse ist wieder herrlich asphaltiert und nicht so viele Autos.
"); ?> "); ?> Reisetagebuch 31.08. bis 09.09. 2000